Projekte - Bergrutsch Bondo

 

Impressionen von Reto Gilly an seine Vorstandsmittglieder nach der Reise nach Bondo; Sils den 27. November 2017:

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Heute durften Thomas, Barbara Stiefel und ich der Gemeindepräsidentin der Gemeinde Bregaglia, Frau Anna Giacometti, die versprochene Spende der PROFEX in der Höhe von Fr. 5'000.- überbringen.

Nach einer freundlichen Begrüssung und ein paar einleitenden Worten haben wir mit Frau Giacometti einen kurzen Rundgang durch das inzwischen wieder fast geleerte Auffangbecken von Bondo gemacht. Auch konnten wir einige verschüttete Gebäude anschauen. 

Es ist sehr imposant, wenn man sieht, wie viel der über 0.5 Mio m3 an Schutt, Geröll, Felsen, Holz, Fahrzeuge und was sonst noch alles in das Auffangbecken gespült wurde, in nur 3 Monaten abgetragen und ausgangs Bondo auf einer riesigen Deponie abgelagert wurde.

Eines der aufgenommenen Bilder zeigt ein paar Zivilschutzhelfer, die dabei sind, die in der schönen Turnhalle gelandeten grossen Steine mit Sprengsätzen zu versehen, damit dann die gesprengten Steine danach irgendwie aus der Halle entfernt werden können. In anderen Teilen der Sporthalle waren Armeeangehörige dabei, in mühseliger Handarbeit den meterhohen Schlamm und das Geröll aus den WCs und Duschen der Sporthalle zu entfernen.

Wenn man die tiefen Gräben und die Zerstörung eingangs Bondo heute sieht, ist nicht mehr viel von dem einst beschaulichen und ruhigen Dorfes am Ende des Bergells zu spüren. Und doch meinte Frau Giacomett, dass auch wenn Bondo momentan nicht mehr so schön wie früher ist, es ja nur ca. die Fläche von 1 km2 ausmacht, die restlichen 250 km2 des Tales aber immer noch so schön wie vor dem Bergsturz seien.

Für die Einwohner von Bondo muss es aber schrecklich sein, täglich diese Schutthalden anzusehen und ein normaler Lebensalltag ist noch in weiter Ferne. Und doch glauben sie an die Zukunft und irgendwie war auch die Hoffnung spürbar, dass die Natur, die das ganze Unheil in Bondo verursacht hat, irgendwann auch die Wunden wieder heilt.

Mich persönlich hat Frau Giacometti tief beeindruckt. Wenn man bedenkt, was diese Frau in den letzten Wochen und Monaten erlebt und durchgemacht hat, wie viele schlaflosen Nächte, tröstenden Worte, Sitzungen, Interviews, Auskünfte und Entscheidungen sie treffen musste, verdient sie wohl, nicht nur von mir, höchsten Respekt und Bewunderung.

Mit ein paar schönen und passenden Worten hat nach unserer Rückkehr ins Gemeindehaus unser Präsident Thomas Zellweger Frau Giacometti die Spende von Fr. 5000.-- zusammen mit einem Buch und der Chronik über das Fextal überreicht.

Obwohl wir mit unserer Spende, angesichts der immensen Schäden, die entstanden sind, der Zukunft von Bondo nur einen kleinen Beitrag leisten können, ist das Geld sicher gut investiert und hilft in irgendeiner Form dem Wiederaufbau von Bondo. Und wie an der GV vorgeschlagen, können wir immer noch etwas mehr für Bondo beitragen, falls es irgendwann noch nicht reichen sollte.


Wünsche allen einen schönen Abend

Reto